probLEMS - Pillen & Co:. Chinin
C H I N I N S U L FA T
Würden Sie nicht auch sagen, dass es sich bei dem folgenden Zitat ebenfalls um die Beschreibung der Störungen beim Lambert-Eaton-Myasthenischen Symdroms (LEMS) "auf der einen Seite" (Synapse), als auch der Beschreibung von der Störung bei Myasthenia gravis "auf der anderen Seite (auf der Muskelseite der Synapse) handeln könnte, wenn am Anfang des Textes nicht "Chininsulfat im Limptar®" zu lesen wäre ?
„Chininsulfat, der Wirkstoff in Limptar® N, wirkt sowohl an den feinen Nerven als auch an den Muskelfasern selbst. Einerseits hemmt und verzögert er die Reizübertragung von Nerven auf den Muskel und reduziert andererseits die Empfänglichkeit der Muskelzellen für diese Reize. Durch diesen doppelten Effekt ist Limptar® N besonders lang anhaltend wirksam. Es ist sogar möglich, dass nach einer Behandlung mit Limptar® N die Krämpfe für längere Zeit nicht wiederkehren oder sogar auf Dauer ausbleiben".
Quelle: M.C.M. KLOSTERFRAU (Anbieter von Liptar®) unter
http://www.limptar.de/index~uuid~BD27C741D68A83CC6BDAFD50F5EA2111~chid~605.htm
Der Wirkstoff Chinin im Präparat Limptar® blockiert die Impulsübertragung und bewirkt eine Muskelschwäche.
Menschen mit dem Lambert-Eaton-Syndrom (LEMS) MILDERN ihre blockierte Impulsübertragung mit Amifampridin (= chem. Stoff 3,4-Diaminopyridn/3,4-DAP) und Menschen mit Myasthenia gravis (MG) mit Pyridostigminbromid.
Es ist also bei LEMS und MG widersinnig, Wadenkrämpfe mit einem Chininsulfat zu behandeln. Wenn Sie so schon Schwierigkeiten hatten, morgens "auf die Beine zu kommen", könnte die Medikation z.B. mit Limptar® besonders riskant sein, weil es laut Anbieterwerbung lang wirksam ist. Zusätzlich sind allergische Reaktionen (Cinchonismus).
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Das Ärzteblatt berichtet am 12. Juli 2010:
Bei amerikamischen Arzneimittelbehörde (FDA) seien innerhalb von dreieinhalb Jahren 38 Meldungen über unerwünschte Wirkungen (AERS entspricht dt. UAW) eingegangen:
"Meistens hatte eine Thrombozytopnie zu schweren Blutungen geführt, an denen zwei Patienten starben. Bei den anderen erholten sich die Thrombozytenwerte nach Absetzen des Chinin-Präparates".
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Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR):
"Chininhaltige Getränke können gesundheitlich problematisch sein".
Aktualisierte Gesundheitliche Bewertung* Nr. 020/2008 des BfR vom 17. Februar 2005 /
Aktualisierung am 09. Mai 2008
http://www.bfr.bund.de/cm/208/chininhaltige_getraenke_koennen_gesundheitliich_problematisch_sein.pdf
Textauszug:
„Neben der Information bestimmter Risikogruppen hält das BfR eine Aufklärung aller Konsumenten chininhaltiger Erfrischungsgetränke für erforderlich. Sie sollten über die Symptome von Cinchonismus bzw. Chininüberempfindlichkeit (insbesondere neurotoxische Wirkungen, z. B. Tinnitus, Sehstörungen, Verwirrtheit; Anzeichen thrombocytopenischer Purpura, z. B. Hautblutungen, Blutergüsse) aufgeklärt werden. Außerdem ist ihnen anzuraten, beim Auftre-ten entsprechender Symptome die Chininzufuhr sofort zu beenden und einen Arzt zu konsultieren." (Seite 17 von 21)
„Das vorliegende Beispiel chininhaltiger Bittergetränke macht deutlich, dass in bestimmten Fällen (bei speziellen Lebensmitteln und ihren Bestandteilen für bestimmte Risikogruppen) zur Minimierung gesundheitlicher Risiken zusätzliche Verbraucherinformationen, die über den Informationsgehalt eines Etiketts hinausgehen, von autorisierter Seite sinnvoll wären." Denkbar wäre beispielsweise die Angabe einer Kontaktadresse auf dem Lebensmitteletikett ( Seite 18 von 21)
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Weitere Quellen:
- Pressemitteilung der FDA
- http://www.fda.gov/NewsEvents/Newsroom/PressAnnouncements/ucm218383.htm
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Crampi/Muskelkrampf
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/030-037.htm
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